Beitrag der "Lausitzer Rundschau" vom 28.08.2002
Überschrift Original
DOBERLUG-KIRCHHAIN. Alle Zutaten für ein gutes Fest waren am vergangenen Samstag im Kirchhainer Schwimmbad beisammen: Gutes Wetter, gute Laune und gute Angebote. Auch in seiner zweiten Auflage verstand sich das Fest der Vereine in Doberlug-Kirchhain vor allem als Angebot an alle Neugierigen, die vielleicht noch ein bisschen Freizeit übrig haben und noch auf der Suche nach Möglichkeiten sind, diese sinnvoll zu verbringen.
Was den leidenschaftlichen CB-Funker Detlev Donath angeht, so hat der sich schon seit Jahren voll und ganz seinem Hobby verschrieben. Umso beachtlicher ist es dann, daß er die Zeit gefunden hat, im Vorfeld des Festes bei den Vereinen Klinken zu putzen und sie einzuladen, in das Kirchhainer Schwimmbad zu kommen, um sich dort zu präsentieren.
Als die Feuerwehr mit drei Löschzügen auf den Platz führ, jubelten die Kinder: "Die kommen jetzt und pumpen die Becken voll!" Vielleicht wären ja tatsächlich eine Menge Besucher mehr gekommen, wenn das Bad noch seiner ursprünglichen Funktion gerecht würde. Aber davon, daß weiß auch der Kirchhainer Schwimmbad e.V. ist man ziemlich weit entfernt.

Also lagen auf der Wiese keine Sonnenhungrigen, sondern es standen da große und kleine Zelte, Pavillons, Bierwagen und Kuchenbasar. In lockerer Ordnung hatten sich Tierschützer, Brieftauben-, Rassegeflügel- und Kanarienzüchter, Amateur- und CB-Funker, Kegler, Trial-Sportler, Modelleisenbahner und Lanz-Bulldog-Freunde breit gemacht. Die Keybordgruppe von "pro musika" spielte gleich zur Eröffnung des Festes. Detlev Donath begrüßte alle Vereine und Gäste, denn so ein Fest sei durchaus keine Selbstverständlichkeit: "Als wir voriges Jahr begonnen haben, legten wir uns nicht fest, ob und in welchen Abstand wir das Fest wiederholen. Das hängt einfach davon ab, ob sich die Vereine in der Lage fühlen, den Aufwand zu betreiben, um hier mitzumachen."

Einmal Traktor fahren ( Fotos: Dietmar Seidel)
konnte man beim Lanz-Bulldog-Club MC aus Lindena
 
Freilich konnte man von so einem Fest keine Sensationen erwarten. Aber wer genau hinsah,
konnte schon interessantes entdecken. Die Funker ließen die Antennen glühen und schickten Botschaften in die Welt. Als neben ihren großen Antennen Brieftauben aufstiegen, konnte man sich zumindest Gedanken darüber machen, wie sich die Übermittlung von Nachrichten entwickelt hat, und ob man selbst eher Freude hätte an der Zucht der gurrenden Flieger oder an der Installation und Bedienung der Geräte, die rauschend und fiepend dann doch immer wieder die Sprache irgendeiner Gegenstelle durchkommen lassen.
Schiebe ich als Kegler lieber eine vermutlich ruhige Kugel oder steige ich beim Trial mit den Rad über Hindernis? Bastele ich mit groben Werkzeug an einem altem Traktor oder mit filigranen Geräten an einer Modelleisenbahnanlage? Züchte ich selbst Tiere oder schließe mich dem Verein an, der sich den Schutz der Arten auf die Fahnen geschrieben hat? Man musste sich am Samstag nicht gleich entscheiden, aber erste Kontakte konnte man durchaus knüpfen. Längst nicht alle Vereine aus Doberlug-Kirchhain und Umgebung waren ins Schwimmbad gekommen. Detlev Donath und seine fleißigen Organisatoren hoffen, daß es beim nächsten Mal noch einige mehr sein werden. Wenn auch viele Menschen aus erklärlichen Gründen von hier weggegangen sind, kann niemand behaupten, daß hier nichts los sei. So lange die Vereine leben, lebt die Region."
Autor: Kraft Stöber
 
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